Leih- Künstler

Ein erweiterter Wirkungsraum des Künstlers?

Mit Max – Artists in Residence an Grundschulen hat die Stiftung Brandenburger Tor in Kooperation mit der Universität der Künste ein Stipendienprogramm aufgesetzt, bei dem Künstler und Künstlerinnen die Möglichkeit erhalten, ihr Atelier für ein Jahr in eine Schule zu verlegen. Dort können sie ihrer eigenen Arbeit nachgehen, gleichzeitig aber auch mit den Kindern gemeinsam künstlerisch tätig werden. Das Programm changiert also zwischen ästhetischer Bildung und Künstlerförderung.

Seit dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart gilt der Künstler mit seinen künstlerischen Arbeitsweisen nicht nur als der Repräsentant von Kreativität, sondern wird im Künstlerhabitus in der Gesellschaft zugleich mit ideellen Bedeutungen aufgeladen. Kann die Präsenz des Künstlers in Schulen an diese Doppelbedeutung anschließen und sein Atelier als kreativer Ort für ästhetische Impulse wirken?

Wolfgang Ruppert, Dr.phil., Studium der Geschichte, Germanistik, Politologie, Soziologie und Kunstgeschichte in München, war seit 1988 Universitätsprofessor für Kulturgeschichte an der Universität der Künste Berlin.