Zeitgenössische Kunst zu Gast im Max Liebermann Haus. Mit der Ausstellungsreihe im Atelier Liebermann, kuratiert von Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, wollen wir an die gestalterische Kraft anknüpfen, die für lange Zeit von diesem Haus ausging. Diesen Werkstattgedanken aufnehmend gewähren zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen einen Blick in ihr Atelier und damit auf den künstlerischen Entstehungsprozess mit der Offenheit seines Werkbegriffes.
Als vierte Künstlerin nach Daniel Richter/Jack Bilbo, Wolfgang Petrick und Leiko Ikemura präsentiert Nanne Meyer Arbeiten, in denen sie Fragen nach der Orientierung in der Welt und dem Verhältnis von Sprache und Bild nachgeht. Dabei richtet sich ihr Blick auf bewegliche Prozesse, auf Wiederholung, Transformation, Verschwinden und Werden, sowie auf die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Ereignisse, Energien und Geschwindigkeiten. Das (modellhafte) Erkunden von Zeit und Raum beim Zeichnen führte sie zur Kartografie. Auch die seit drei Jahrzehnten geführten Jahrbücher sind Teil der Ausstellung, die eine Ahnung vom Inspirations- und Gedankenkosmos der Künstlerin vermitteln.
Nanne Meyer widmet sich seit den siebziger Jahren der Zeichnung und erhielt 2014 den Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin.