Küche, Kunst und Geselligkeit im Hause Liebermann
Den Zeitgenossen war es kein Geheimnis, dass der Tisch bei Max Liebermann, ob am Pariser Platz oder am Wannsee, ein besonders guter war – eine Seite des Malers, die wir heute kaum kennen. Bei Liebermanns geladen zu sein, verhieß Gaumenschmaus und Augenweide. Die Wertschätzung guter Küche teilte der Maler mit zahlreichen Freunden und Kollegen, ganz besonders aber mit dem Ehepaar Julius und Julie Elias. Die kulinarische Freundschaft zwischen Max Liebermann und dem Ehepaar Elias ist in zahlreichen Briefen und Rezepten gut dokumentiert und in dem Buch von Ursula Hudson zusammengetragen.
Sie sind eine einzigartige Informationsquelle zur kulinarischen Geselligkeit im Hause Liebermann und lassen zusammen mit den zum Teil erstveröffentlichten Korrespondenzen und Erinnerungen sowie den zeitgenössischen Illustrationen der Freunde ein Bild der künstlerischen Geselligkeit um Max Liebermann – sozusagen aus dem Geist der Kochkunst – entstehen. Ausgehend von der Kulturgeschichte der Küche um die Jahrhundertwende erzählt Ursula Hudson wie Küche und Geselligkeit, Kunst und Essen zusammenhängen und dass Liebermanns Auffassung zu der Zeit durchaus außergewöhnlich war, eigentlich fast revolutionär modern.