Leonard Barkan und sein Berlin
Was passiert, wenn ein amerikanischer Jude, ganz säkular erzogen, sich in die Stadt Berlin verliebt, nicht obwohl, sondern gerade weil er Jude ist? Bei einem Aufenthalt an der American Academy in Wannsee, Anfang 2010, nutzt Professor Barkan die Gelegenheit den jüdischen Friedhof Schönhauser Allee zu besichtigen. Ab diesem Augenblick, inmitten der Denkmäler verschiedener Persönlichkeiten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, fühlte er sich dazu angeregt, nicht etwa über den Tod, sondern gerade über das Leben einer ruhmvollen Gemeinde zu erzählen.
Resultierend aus dieser Idee ist das Buch Berlin for Jews: A Twenty-First Century Companion entstanden, das er selbst als jüdischen Liebesbrief an Berlin bezeichnet. Innerhalb dieser Geschichte spielt Max Liebermann eine ganz besondere Rolle – als weltberühmter Künstler, Präsident der Preußischen Akademie der Künste, Portraitmaler der größten (meist nicht jüdischen) Deutschen seiner Epoche und letztendlich als die Person, auf dessen Grabstein der Name weder auf Deutsch, noch auf Hebräisch, sondern auf Jiddisch geschrieben steht. Professor Barkan wird mit seinem kürzlich erschienenen Buch sein Berlin vorstellen und über sein persönliches Verhältnis zur Welt Max Liebermanns erzählen.