Die Ausstellung Im Schattenreich der wilden Zwanziger. Karl Vollmoellers intime Fotografien und das Podiumsgespräch im Rahmen der Veranstaltungsreihe Liebermanns Welt richten ihren Fokus auf die Zwanziger Jahre und zugleich auf den Pariser Platz, der in dieser Zeit ein zentraler Ort der Kunst und Kultur in Berlin war.
Hier wohnte, arbeitete und residierte Max Liebermann als Künstler in seinem großbürgerlichen Haus direkt neben dem Brandenburger Tor und nahm als Präsident der Akademie der Künste schräg gegenüber großen Einfluss auf das Kunstgeschehen in Deutschland. In direkter Nachbarschaft unterhielt Karl Vollmoeller einen berühmten und durchaus berüchtigten Salon. Karl Vollmoeller, Drehbuchautor des bekannten Films Der blaue Engel, gehörte zu den einflussreichsten Film- und Theaterautoren Deutschlands. Am Pariser Platz fotografierte er auch seine Geliebten, von denen einige zu den schillernden Frauen des frühen 20. Jahrhunderts zählen. Vor allem die Schriftstellerin Ruth Landshoff-Yorck und die legendäre Bühnentänzerin Josephine Baker wurden zu Schlüsselfiguren einer neuen Zeit. Mit erstmals ausgestellten Aktaufnahmen der beiden Frauen aus dem Nachlass von Ruth Landshoff-Yorck im Deutschen Literaturarchiv Marbach wirft die Ausstellung ein Schlaglicht auf die Zwanziger Jahre, deren Debatten und Kämpfe – auch um die Rolle und das Selbstverständnis der Frau – bis heute anhalten und hochaktuell sind.