Vortrag von Prof. Dr. Francoise Forster-Hahn
Kesslers These von den fliessenden Grenzen nationaler Identität formte sein Selbstverständnis einer internationalen Existenz in Kunst und Politik. Zwei Themen bestimmten seinen “Lebenszweck” bis in die Jahre des Exils: “moderne Kunst” und “Nationalität.” Der Vortrag betont die Einheit von Kunst und Politik in Kesslers Leben und konzentriert sich in der Analyse auf zwei Epochen: 1906, als Kessler moderne Kunst für seine diplomatische Mission in London instrumentalisierte, und auf die Jahre 1923 und 1924, als er in Amerika auf ausgedehnten Vortragreisen über “Germany and Europe” sprach und im Sinn des Völkerbundes für den Frieden plädierte.
Nach der Promotion und Museumstätigkeit an der Yale University Art Gallery und am Stanford University Art Museum lehrte Françoise Forster-Hahn, Distinguished Professor Emerita, von 1974 bis 2011 an der University of California, Riverside. Im Sommersemester 2013 hatte sie die Aby-Warburg Stiftungsprofessur inne. Im Oktober 2013 organisierte sie für das Warburg-Haus in Hamburg – in Zusammenarbeit mit der Hamburger Kunsthalle – das Symposium Diaspora, Exil und das Erinnern in Bildern: Aby Warburg und R.B. Kitaj. Ihre wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich auf Kunst- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, auf Geschichte und Theorien von Museen und Ausstellungsstrategien und den kulturellen Transfer zwischen den Ländern. Zahlreiche Publikationen zu Adolph Menzel, Max Liebermann und Max Beckmann. 2007 erschien Max Beckmann in Kalifornien: Exil, Erinnerung und Erneuerung (München/Berlin 2007) und zuletzt (als Mitherausgeberin mit Barbara Gaehtgens und Marion Deshmukh und als Autorin) Max Liebermann and International Modernism (New York/Oxford 2011). Ihr gegenwärtiges Projekt ist eine kritische Studie der Wechselbeziehungen zwischen Ausstellungsinszenierung, Deutsche Jahrhundertausstellung 1906, und Text, Meier-Graefes Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst.
Die Ausstellung bleibt an diesen Tagen bis 19:15 Uhr geöffnet. Es gelten die üblichen Eintrittspreise. Der Eintritt zu den Begleitveranstaltungen ist frei.
Eine Anmeldung ist erforderlich unter info@stiftungbrandenburgertor.de
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