Mit der Ausstellungsreihe „im Atelier Liebermann“ widmet sich die Stiftung Brandenburger Tor dem künstlerischen Schaffensprozess in der Kunst der Gegenwart. Ausgehend von der Geschichte des Max Liebermann Hauses als Ort der Kunstproduktion, öffnet die Reihe den Blick auf das Atelier als Raum der Ideen und Experimente.
Zum zehnjährigen Jubiläum des Stipendienprogramms Max – Artists in Residence an Schulen zeigt die Stiftung Werke von Stipendiat*innen, die in Schulateliers entstanden sind. Die Vielfalt der künstlerischen Arbeiten spiegelt die Offenheit des Programms – von Malerei, Zeichnung und Skulptur über Video, Performance und Sound- und Rauminstallation, sowie die vielen künstlerischen Möglichkeiten jenseits der üblichen Räume.
Die Installation von Valentina Utz wird sich im Verlauf der Ausstellung um neue Elemente erweitern. So hinterfragt sie Raum und Zeit der Ausstellung. Simon Knab wird vor Ort mit Farbe aus Blütenstaub malen und erklärt damit den Ausstellungsraum zum Atelier.
Durch Abwandlung von Mustern und Motiven erkundet Josephine Hans die Malerei und ihre Vorgänge, Formen und Formate. Hanwen Zhang erforscht mit künstlerischen Mitteln eine invasive Pflanzenart. So weist sie hin auf Themen wie Migration und Herkunft. Mit den Zusammenhängen von Geschichte, Raum und persönlicher Erinnerung befassen sich die Gemälde von Atalya Laufer.
Die Installation von Yuni Kim setzt sich auseinander mit Erzählungen zwischen Fakt und Vorstellung, Konsum und Popkultur. Mit Kohlezeichnungen von Filmstandbildern aus dem iranischen Kino behandelt Roshanak Amini geschichtliche Umbrüche und ihr Momenthaftes. Durch den ungewöhnlichen Einsatz von Materialien schafft Vanessa Farfán neue Räume und Sichtweisen zur Gestaltung der Welt um uns herum.
Roberta Busechian erzielt mit ihrer Klangkunst eine geschützte innere Landschaft. In den Gemälden von Ismail Karayakupoglu deuten eigentümliche Wesen in zerbrechlichen Räumen Ängste und Sorgen an. Wie Gefühle, die Herstellung von Wissen und Politik zusammenhängen, das erkundet Christina Harles in ihrer Videokunst.
Begegnung, Austausch und Zusammenarbeit stehen im Mittelpunkt der kollektiven Malereien von Caspar Pauli. So tauchen auch Fragen der Autor*innenschaft auf, also wer eigentlich als Künstler*in eines Werkes genannt wird und warum. Und schließlich geben auch die Schüler*innen der beteiligten Schulen eigene künstlerische Anregungen in einem offenen gemeinsamen Beitrag zu dieser besonderen Ausstellung.
Mit Arbeiten von: Roshanak Amini, Roberta Busechian, Vanessa Farfán, Josephine Hans, Christina Harles, Ismail Karayakupoglu, Yuni Kim, Simon Knab, Atalya Laufer, Caspar Pauli, Valentina Utz und Hanwen Zhang sowie Schüler*innen der beteiligten Schulen
Gastkuratiert von Julia Heunemann
Die Ausstellung findet unter der Schirmherrschaft von Christina Henke statt, Staatssekretärin für Bildung des Landes Berlin.