Max – Artists in Residence an Schulen
Kunstbegegnungen in der Schule
Das Programm Max – Artists in Residence an Schulen setzt seit 2015 innovative Impulse zur Integration von Ästhetischer Bildung in Schulen. Dafür wurde das Programm mit dem Zukunftspreis für Kulturbildung 2018 – DER OLYMP! der Kulturstiftung der Länder und der Deutschen Bank Stiftung ausgezeichnet.
Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Gattungen richten für mindestens ein Jahr ihr Atelier in einer Schule ein. Schüler*innen wie Lehrkräfte haben die Gelegenheit, die Künstlerinnen und Künstler im Atelier zu besuchen, bei der Arbeit zu beobachten sowie selbst künstlerisch tätig zu werden. Dadurch lernen nicht nur die Schüler*innen künstlerische Arbeitsprozesse über einen langen Zeitraum kennen, auch die Künstlerinnen und Künstler erweitern ihre Perspektiven. Eine von gegenseitiger Inspiration getragene Atmosphäre ermöglicht den gemeinsamen künstlerischen Prozess. Das Atelier als Raum innerhalb der Schule in Abgrenzung zum Unterricht bindet Ästhetische Bildung in den Schulalltag ein.
Foto: Max-Atelier von Yuni Kim in der Grundschule im Blumenviertel (c) Elma Riza
Neue Ausgabe: Einblicke 2021/22 – Heute haben wir Computer kaputt gemacht, da waren Landschaften drin
Erfahren Sie mehr über die Wirksamkeit von Max.
Ästhetische Bildung
Künstlerinnen und Künstler setzen durch kontinuierliches, kollektives Arbeiten mit den Schüler*innen im Atelier offene Bildungsprozesse in Gang. Sie machen neue Lernerfahrungen in ihrem Schulalltag, befreit von Leistungsdruck und Bewertung. Für die Lehrenden und die Schüler*innen wird das Atelier ein innerschulischer Freiraum für das Erfahren von künstlerischen Arbeitsprozessen. Neue Wege des Forschens, Lernens und Erkundens werden eröffnet. Somit wird Ästhetische Bildung im Kontext der Schule erlebbar.
Über den Fachunterricht hinaus werden künstlerische Arbeits- und Denkprozesse angeregt und am Ende des Schuljahres in einer Ausstellung präsentiert. Die Stiftung legt großen Wert auf den Dialog mit Schulleitung, Lehrenden und den Schüler*innen. Die Arbeit im Atelier und der Austausch darüber mit allen Beteiligten geben Impulse, die kulturelle Schulentwicklung voranzutreiben.
Künstlerinnen, Künstler und Schulen 2023 – 2024
Kurz vor der Grenze zu Brandenburg fördert die Evangelische Grundschule Zehlendorf durch einen Ökogarten mit Freiküche, digitale Medien, Theaterunterricht und projektbezogene Lerngruppen und dem Max-Atelier Grundschüler*innen in ihrer Selbstbestimmung, Verantwortung und Persönlichkeitsentwicklung.
Atalya Laufer arbeitet konzeptionell und situativ mit unterschiedlichen Materialien und Herangehensweisen. In ihrer Arbeit erforscht sie Prozesse des Schaffens und dessen historischen Zusammenhang. Dabei spielt sie mit Biografien und Werken anderer Künstlerinnen und Künstler, indem sie Originaldokumente oder Reproduktionen mittels Collage, Montage und zeichnerischer Verdichtung aufnimmt.
Sie interessiert sich für die Verschiebung von Bedeutung durch unterschiedliche Medien und Kontexte. Die Spannungen zwischen Fakt und Fiktion, Vergangenheit und Gegenwart spielen dabei eine wichtige Rolle.
Die Spreewald-Grundschule liegt im Herzen Schönebergs. Die theaterbetonte Schule zeichnet sich zudem dadurch aus, dass Kinder und Erwachsene aus verschiedenen Kulturen miteinander lernen, lachen, leben und gemeinsam die Welt entdecken.
Josephine Hans‘ Malereien besprechen tagtägliche Eindrücke, suchen das flüchtige Erscheinen und suchen eine immer neue Erzählform, ein neues Muster. Mit den Schüler*innen der Kolibri-Schule möchte die Künstlerin im offenen und spielerischen Dialog gemeinsam eigene malerische Prozesse entwickeln.
Die Carl-Humann-Grundschule ist eine Ganztagsgrundschule in offener Form im Prenzlauer Berg und nun seit 2017 dabei.
Die Künstlerin Vanessa Farfán beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf die kognitiven Prozesse des Menschen. Dieses Jahr wird der Einfluss der digitalen Kommunikation auf die Wahrnehmung des physischen Raums im Mittelpunkt stehen. Mit den Schüler*innen werden nicht nur die Experimente mit Licht und Schatten fortgesetzt, sondern auch die räumlichen Möglichkeiten dieser Elemente untersucht. Vanessa Farfán ist im zweiten Schuljahr Stipendiatin bei Max.
Im Schering Stiftung Podcast sprechen Caroline Armand (Stiftung Brandenburger Tor), Vanessa Farfán und Christina Landbrecht (Schering Stiftung) über das Max-Programm. Hier geht’s zum Podcast: Spotify | Apple Podcasts | Soundcloud
Die Picasso Grundschule ist eine künstlerisch orientierte inklusive Schule in Berlin-Weißensee. Seit Programmstart 2015 ist sie Max-Teilnehmerin.
Roberta Busechian arbeitet mit Installationen und Projekten im Bereich der Klangkunst. Hierfür nutzt sie Medien wie bildende Kunst, Performance, visuelle Poesie, neue Medien, humanistische Studien und digitale Kunst verbindet sie die klangkünstlerische Praxis und Theorie. Ihr Anliegen ist, orientiert an den Interessen der Schüler*innen ein differenzierteres Verständnis von Klangkunst zu vermitteln, welches über die Gleichsetzung von Klangkunst mit experimenteller elektronischer Musik und elektroakustischer Praxis hinausgeht.
Das Askanische Gymnsaium ist eine Schule im Bezirk Tempelhof und seit dem Schuljahr 2021/2022 im Programm dabei.
Die Künstlerin Yuni Kim beschäftigt sich mit detailreichen Installationen, Texten und Raumgestaltungen, mit Schattenspiel und Abdrücken von Alltagsgegenständen. Bei ihr werden die Schüler*innen u.a. mit Heißklebepistole und Säge künstlerisch tätig.
Die Wangari-Maathai-Internationale-Schule (WMIS) ist die 2. Staatliche Internationale Schule in Berlin mit Unterricht auf Deutsch und Englisch. Projektbasiert, fächerübergreifend und mit Hilfe kreativer Methoden lernen die Schüler*Innen der WMIS, die Welt aktiv zu entdecken und mitzugestalten. In dem kreativen Ansatz versteht die WMIS Kunst in einem weiten Sinne. Sie umfasst nicht nur ästhetische Bildung, sondern auch bildende und darstellende Kunst, Bewegung sowie digitale Kunst. Die Schüler*Innen lernen multisensorisch, fächerübergreifend und ganzheitlich.
Simon Knab arbeitet an Projekten mit starkem Natur- und Umweltbezug mit selbst hergestellter Eitempera und Tusche Farben, mit denen er unabhängig und umweltfreundlich künstlerisch arbeiten kann. In der projektbezogenen Arbeit mit den Schüler*innen werden Fragen zu Nachhaltigkeit in Kombination mit kreativer Arbeit im Vordergrund stehen. Diese Projekte sollen von der Phase der Recherche, über die Wahl des künstlerischen Mediums, der künstlerischen Ausarbeitung bis hin zur Präsentation der Ergebnisse alle Elemente des künstlerischen Arbeitens abbilden.
OSZ Gastgewerbe Brillat-Savarin-Schule ist die größte gastgewerbliche Schule Deutschlands und ist seit 2022 mit dem Standort in Hohenschönhausen im Max-Programm dabei.
Lotte Wintraecken beschäftigt sich verstärkt mit den Übergängen von haptischen und digitalen Welten. Dabei versucht sie, traditionelle Genres der Malerei wie Stillleben und Landschaft zu aktualisieren und auch immaterielle Abläufe auf der Fläche zu konkretisieren.Im Atelier experimentiert sie mit verschiedenen Malgründen und stellt Materialien (z.B. Papier, Grundierungen, Farben) selbst her. Ihr Ziel ist, das offene Atelier auch für die Schüler*innen zu einem Freiraum werden zu lassen.
Schule
OSZ Gastgewerbe Brillat-Savarin-Schule, Filiale Hohenschönhausen
Webseite
Künstlerin
Lotte Wintraecken
Die Homer-Grundschule ist eine Grundschule im Bötzowviertel in Berlin-Pankow.
Roshanak Amini widmet sich dem Bemühen, diejenigen Aspekte, Situationen und Momente im Alltag zu entdecken, anzuerkennen und zu erforschen, die einen Bruch mit dem Allgegenwärtigem symbolisieren. Mit storytelling erforscht sie Themen wie Kollektiv- und Kindheitserinnerungen, Immigration und Geschichte. Im Atelier möchte sie die Schüler*innen mit Herangehensweisen an künstlerische Forschung sowie mit dem Praktizieren von Kunst vertraut machen. Gemeinsam werden Tonaufnahmen aufgezeichnet, Sound Walks und Hörbücher entwickelt und Klanginstallationen erzeuget.
Die Max-Beckmann-Oberschule zählt zu einer der beliebtesten Schulen Berlins. Sie ist eine Integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe im Berliner Ortsteil Reinickendorf des gleichnamigen Bezirks. Benannt wurde sie nach dem deutschen Maler, Graphiker, Bildhauer und Autor Max Beckmann
Christina Harles arbeitet medienübergreifend als Künstlerin und Vermittlerin mit Film, Video, Archivmaterialien, Textil, Installation, Druckgraphik und künstlerischen Publikationen. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich u.a. mit politischen und poetischen Aspekten von Emotionen, Affekten und kollektiven Prozessen. Sie arbeitet mit Archiven queer-feministischer Bewegungen und Film sowie Erinnerung anhand von Community-Videos. In unterschiedlichen Formaten u.a. der Filmvermittlung interessiert sie sich für die Verbindung von Spekulativer Fiktion mit Fragen von sozialer Gerechtigkeit. Bevorzugt arbeitet sie kollaborativ mit verschiedenen Gruppen, Künstler*innen, Aktivist*innen und Schüler*innen.
Die Dietrich-Bonhoeffer-Grundschule ist eine offene Ganztagsgrundschule in Berlin-Charlottenburg. Mit einem großen Schulgarten und vielen Kooperationen im Kunst und Kulturbereich, passt das Max-Atelier genau in das Schulprofil.
Hanwen Zhang als Forscherin, Kuratorin und Künstlerin. Ihr Fokus liegt auf kritischer Epistemologie und Methodologie in Bezug auf feministisch-queere Theorie und filmische Praxis. Mit künstlerischen und performativen Forschungsmethoden umfasst ihre Praxis eine Vielfalt von Medien, die vom Text bis zur Forschung reichen, vom Ausstellungsmachen bis zur Schaffung von Situationen, performativen Interventionen im öffentlichen Raum und auch in Zusammenarbeit mit anderen, um soziale Strukturen und den politischen Subtext des Alltäglichen aufzudecken.
Die Kolibri-Grundschule in Marzahn-Hellersdorf versteht sich als einen Ort des Lernens und des friedvollen und gewaltfreien Zusammenlebens.
Valentina Utz ist eine chilenische Künstlerin und Lehrerin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf urbane Transformationen und segregierte Bereiche, einschließlich Marginalität von Körpern und Gender im öffentlichen Raum, die sie durch Performances, Installationen, Videos und Zeichnungen ausdrückt.
Die Johann-Peter-Hebel-Grundschule ist eine öffentliche Grundschule im Berliner Ortsteil Wilmersdorf des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, die nach dem deutschen Schriftsteller, evangelischen Geistlichen und Lehrer Johann Peter Hebel benannt wurde.
Ismail Karayakupoglu gestaltet an der Schnittstelle von visuellen Medien wie experimentellem Film, Zeichnung, Malerei und performativen Praxen. Ihn beschäftigen Erfahrungen, die in nicht hegemonial strukturierten Zeiten und Räumen mit den Dingen ermöglicht werden können, um diesen Erfahrungen einen Ort zu geben und eine Stimme zu verleihen. Weitere Themen, die ihn bewegen, sind Diversität und Erinnerungskultur sowie die Ko-Existenz von Natur und Kultur. Im Atelier möchte er im Austausch mit den Schüler*innen am Knotenpunkt zwischen Kunst und Partizipation gestaltend kreative Erfahrungen ermöglichen.
Schule
Johann-Peter-Hebel-Schule
Website
Künstler
Ismail Karayakupoglu
Website
© Stiftung Brandenburger Tor, Foto: Alexej Hermann
Einblicke in das Programm
Das ganze Heft können Sie hier lesen.
MAX–Artists in Residence an Schulen | Projektvorstellung
Video & Schnitt: Elma Riza | LayLay_IMAGES production
Video Animation: Rubén González Escuerdo und seine Schüler*innen
Stop-Motion-Film Grundformen in Bewegung | Schüler*innen der Carl-Humann-Grundschule & Vanessa Farfán
Entwickelt von Schüler*innen der Carl-Humann-Grundschule gemeinsam mit der Max-Künstlerin Vanessa Farfán entwickelt. 2019 ist der Film mit dem Preis der Architektenkammer Berlin „Mein Bauhaus meine Moderne“ ausgezeichnet worden.
Fotonachweise: Atelier Roshanak Amini, 2020, Foto: Alexej Herman | Atelier Janine Hönig, 2020, Foto: Elma Riza | Atelier Anne Mundo,2019, Foto: Elma Riza | Atelier Yuni Kim, 2019, Foto: Elma Riza | Atelier Barbara Cousin, 2019, Foto: Lena Vorholt | Atelier Thomas Wienands, 2019, Foto: Thomas Wienands