Liebermanns Gegner. Neue Secession und Expressionismus in Berlin

2. April bis 3. Juli 2011

Im Frühjahr 1910 manifestierte sich die Gegnerschaft zahlreicher Künstler gegen Max Liebermann als Präsidenten der Berliner Secession in der Gründung einer neuen Künstlervereinigung. Ungewöhnlich viele Einsendungen namhafter Künstler waren zur Jahresausstellung der Secession nicht zugelassen worden, darunter die des Berliner Expressionisten Georg Tappert. Auf seine Initiative hin gründeten die Zurückgewiesenen noch im gleichen Jahr die Neue Secession in Berlin. Die Künstlergruppe, der neben Tappert Mitglieder der Brücke und des Blauen Reiters angehörten, bestand von 1910 bis 1914 und war wesentlich an der Etablierung des Expressionismus in Berlin und in Deutschland beteiligt.

Ziel der Neuen Secession war es, ein Ausstellungsforum für ihre neuen stilistischen Ideen zu schaffen, die von den bereits etablierten Künstlern der Berliner Secession abgelehnt wurden. In Berlin veranstaltete die Künstlergruppe sieben viel beachtete Ausstellungen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der ihr stillschweigendes Ende einläutete. Neben Berliner Expressionisten, Brücke-Künstlern und Blauer-Reiter-Mitstreitern präsentierten viele Künstler aus verschiedenen deutschen Städten sowie Tschechen und Franzosen ihre Werke in den Ausstellungen der Neuen Secession. Die vierte Ausstellung, Ende 1911 in Berlin eröffnet, entwickelte sich zur bedeutendsten Veranstaltung der Vereinigung.

Die Ausstellung Liebermanns Gegner. Neue Secession und Expressionismus in Berlin leistet einen wichtigen Beitrag zum Wissen über die Epoche vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Allgemeinen und zur Entwicklung des Expressionismus im Besonderen und bringt neue Erkenntnisse in ein bereits weit erforschtes Gebiet. Gezeigt werden ausgewählte Gemälde, Skulpturen und Arbeiten auf Papier, die einst in den historischen Ausstellungen der Neuen Secession zu sehen waren.

Bei der Neuen Secession beteiligte Künstler (Auswahl):

Otto Freundlich, Erich Heckel, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, César Klein, Bohumil Kubišta, Franz Marc, Moriz Melzer, Wilhelm Morgner, Otto Mueller, Gabriele Münter, Emil Nolde, Max Pechstein, Heinrich Richter-Berlin, Karl Schmidt-Rottluff, Arthur Segal, Georg Tappert.

Zur Ausstellung „Liebermanns Gegner: Die Neue Secession in Berlin und der Expressionismus“ ist ein Katalog erschienen, Wienand Verlag 2011, 10 € Bestellen

Projektbeschreibung
Die Künstlergruppe der Neuen Secession spaltete sich im Jahr 1910 von der Berliner Secession ab, die von Max Liebermann geführt wurde; bis zu ihrem Ende 1914 gestaltete sie sieben Ausstellungen. Sie war wesentlich an der Einführung des Expressionismus in Deutschland beteiligt. Gezeigt wurden ausgewählte Gemälde, Skulpturen und Arbeiten auf Papier. Aus diesen Ausstellungen sind nun einige Werke im Liebermann Haus zu sehen.