Eine neue Gesprächsreihe der Stiftung Brandenburger Tor widmet sich dem Kunsthandel in Berlin. Sie wird diesen von seinen Anfängen bis heute anhand von einzelnen exemplarischen Akteuren beleuchten. Den Auftakt bildet Louis Sachse.
Spätestens ab der Mitte des 19. Jahrhunderts war es nicht mehr zu übersehen: Gemälde etablierter wie junger Künstler hielten Einzug in die luxuriösen Häuser der europäischen Metropolen, allen voran in Paris und London. Die Schaufenster einer wachsenden Zahl von Kunsthandlungen warben mit einem gemalten, sich stetig wandelnden Fest der Farben. Temporäre und ständige Ausstellungen zogen in immer kürzeren Abständen die Aufmerksamkeit des Kunstpublikums auf sich. Die Kunst ging an die Öffentlichkeit – vermittelt durch jene Instanzen, die wir noch heute kennen: Museen, Privatsammlungen, temporäre Ausstellungsinstitute, Kunst- und Künstlervereine, Kunstpublizistik, Kunstwissenschaft – und den Einrichtungen des modernen, international vernetzten Kunsthandels. Und Berlin? Die noch junge Reichshauptstadt bildete um 1900 den wichtigsten Markt für internationale Gegenwartskunst nach Paris. Wie aber hat sich Berlin in den Jahren vor der Reichsgründung zur modernen Kunst(handels)hauptstadt entwickelt? Und welche Rolle spielt Berlin als Kunststandort auf dem globalen Markt des 21. Jahrhunderts?Begrüßung
Dr. Pascal Decker
Stiftung Brandenburger Tor
Einführung
Dr. Anna Ahrens
Auktionshaus Grisebach
Im Gespräch
Dr. Anna Ahrens
Auktionshaus Grisebach
Dr. Stephanie Tasch
Kulturstiftung der Länder
Dr. Ralph Gleis
Alte Nationalgalerie Berlin
Dr. Bernhard Maaz
Bayerische Staatsgemäldesammlung
Empfang
bis 22:00 UhrDr. Anna Ahrens promovierte Kunsthistorikerin („Der Pionier. Wie Louis Sachse in Berlin den Kunstmarkt erfand“, 2017), u.a. freie Mitarbeiterin der Staatlichen Museen zu Berlin, wiss. Mitarbeiterin der Ausstellung „Kunst, Küche und Kalkül. Carl Friedrich von Rumohr und die Entdeckung der Kulturgeschichte“ (Behnhaus / Drägerhaus, Lübeck 2010), wiss. Mitarbeiterin an der TU Berlin sowie Lehrbeauftragte in Berlin, Köln und Marburg; seit 2014 im Auktionshaus Grisebach für die Kunst des 19. Jahrhunderts zuständig. Autorin verschiedener Veröffentlichungen zur Kunst und zum Kunstbetrieb im 19. Jahrhundert.
Dr. Stephanie Tasch promovierte Kunsthistorikerin („Studien zum weiblichen Rollenporträt in England von Anthonis van Dyck bis Joshua Reynolds“, 1999). Ab 1999 Provenienzforscherin im Auktionshaus Christie‘s. Seit 2012 Dezernentin der Kulturstiftung der Länder in Berlin, zuständig für die Ankaufsförderung für Kunst und Kulturgut zwischen 1600 und 1900, die Redaktion der Schriftenreihe „Patrimonia“ und Projektleiterin des Stiftungsmagazins „Arsprototo“. Seit 2015 Mitglied im Förderbeirat der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste (seit 2017 als stellvertretende Vorsitzende) und Mitglied im Beirat des Forums Kunst und Markt / Centre for Art Market Studies der TU Berlin.
Dr. Ralph Gleis promovierter Kunsthistoriker („Das moderne Historienbild. Anton Romako und die Historienmalerei im 19. Jahrhundert“, 2010). Nach beruflichen Stationen an Museen und Ausstellungshäusern in Berlin, Antwerpen, Bonn und Köln, war er von 2009 bis 2017 Kurator am Wien Museum. Ausstellungen unter anderen zum Biedermeier, dem Malerfürsten Hans Makart sowie kulturhistorischen Phänomenen wie der Weltausstellung und der Gründerzeit. Seit 1. Mai 2017 Leiter der Alten Nationalgalerie in Berlin. Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Kunst und insbesondere zur Malerei der Zeit um 1900.
Dr. Bernhard Maaz promovierter Kunsthistoriker („Christian Friedrich Tieck“, 1991). Kustos und ab 2003 Leiter der Alten Nationalgalerie in Berlin bis 2009, verantwortlicher Baureferent der Generalsanierung 1998 bis 2001. Dann bis 2015 Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister und des Kupferstich-Kabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Seither Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Kunst und insbesondere zur Skulptur des 19. Jahrhunderts, zu Museumsbauten und zur Geschichte der Malerei.